05.11.2025

KI in der Kreation – wie künstliche Intelligenz Design, UX und Innovation verändert

Künstliche Intelligenz (kurz KI, engl. AI) ist in der Kreation angekommen und verändert, wie Agenturen denken, arbeiten und gestalten. KI beschleunigt Prozesse, inspiriert Ideen und erweitert den kreativen Spielraum.

Für Agenturen heißt das: weniger Routine, mehr Strategie und Mut zur Innovation. KI wird zum Sparringspartner im Ideenprozess und unterstützt bei Konzept, Prototyp und Gestaltung. 

KI als Ideenverstärker

Künstliche Intelligenz kann die kreative Arbeit entscheidend unterstützen. Gemeint sind Technologien, die Ideen sichtbar machen, in Varianten übersetzen oder neue Perspektiven aufzeigen.

Sie können bei folgende Szenarien helfen oder unterstützen:

  • Blockaden überwinden

  • kreative Impulse setzen

  • Ideenfluss beschleunigen

Der Nutzen für Kreative besteht darin, dass die Entwicklung von Ideen und Konzepten einfacher fällt, da die KI als Sparringspartner dienen kann. Zudem können von schon bestehenden Ideen Varianten generiert werden, um eine breitere Vielfalt abzubilden. Die Ideen können in unterschiedlichen Stilen und Farbwelten auf Moodboards (z. B. Adobe Firefly) visualisiert werden, die eigene Kreativität wird somit nicht ersetzt, sondern erweitert.

Die KI übernimmt die Entscheidungen also nicht, sondern bietet eine Unterstützung für alle Kreative, bspw. Designer:innen, Texter:innen oder Konzepter:innen indem sie einen Austausch ermöglicht, die Inspiration, Innovation und experimentelles Arbeiten fördert (z. B. Miro AI).

Ideen-generierung

Ideen-generierung


Rohideen lassen sich schnell visualisieren oder formulieren. So entstehen unterschiedliche Ansätze in kurzer Zeit.

Beispiel-Tools: ChatGPT, Miro, uizard

Varianten & Alternativen

Varianten & Alternativen


Konzepte können in mehreren Varianten dargestellt und miteinander verglichen werden.

Beispiel-Tools: Stitch, ChatGPT, Adobe Firefly

Perspektiven-wechsel

Perspektiven-wechsel


KI liefert Inspiration aus unerwarteten Richtungen und eröffnet neue Sichtweisen.

Beispiel-Tools: ChatGPT (Rollenprompting), Perplexity, Midjourney, Uizard

Kreative Blockaden lösen

Kreative Blockaden lösen


Bei eingefahrenen Denkmustern können Impulse der KI neue Wege aufzeigen.

Beispiel-Tools: ChatGPT, Adobe Firefly

Künstliche Intelligenz kann nicht nur Ideenvielfalt fördern, sondern auch helfen, digitale Produkte zugänglicher zu gestalten. KI-gestützte Tools, so z. B. Figma Plugins wie WCAG Color Contrast Checker oder dem Crawling-Analyse-Tool Screaming Frog Spider, prüfen etwa Kontraste, Lesbarkeit oder alternative Darstellungsformen für Screenreader. Sie unterstützen Teams dabei die WCAG-Normen einzuhalten und unterschiedliche Nutzer:innenperspektiven einzubeziehen, um Barrieren frühzeitig zu erkennen. So wird KI auch zum Ideenverstärker für empathisches und inklusives Design.

Zwischenfazit:

KI unterstützt kreative Prozesse, erweitert die Ideenvielfalt und fördert neue Perspektiven. Sie ersetzt Kreativität nicht, sondern macht sie zugänglicher und inklusiver.

Barrierefreiheit ist mehr als ein Trend: Sie wird zur Pflicht und zugleich zum Innovationstreiber. Orientierung bietet die Barrierefreie Website: Checkliste nach WCAG 2.2, die den aktuellen Standard in den Mittelpunkt stellt oder holen Sie sich Unterstützung von Website-Profis.

Automatisierung von Routine-Aufgaben

Schon vor der KI war Automatisierung in bestimmten Arbeitsfeldern des Designs möglich und hat geholfen, repetitive Aufgaben effizienter zu gestalten. Tools wie Adobe Photoshop boten Aktionen, mit denen sich Bilder in wenigen Klicks zuschneiden oder exportieren ließen. Auch Adobe Lightroom erleichterte den Alltag: Presets ermöglichten Filtereinstellungen auf einen Klick. Solche Funktionen haben bereits erheblich Zeit gespart.

KI verändert nicht nur den kreativen Prozess selbst, sondern auch die Art und Weise, wie alltägliche Aufgaben erledigt werden. Viele zeitaufwendige, wiederkehrende Tätigkeiten können noch schneller mit unterstützender KI erledigt werden. So kann man Beispielsweise mehr Text und Bildvarianten erstellen, Mockups schneller anlegen oder unterschiedliche Farbkombinationen schnell ausprobieren.

Designer:innen, Texter:innen oder Konzepter:innen können Routinearbeiten an smarte Systeme auslagern und sich stärker auf konzeptionelle und strategische Fragen konzentrieren.

Ein paar Beispiele aus der Praxis:

Figma KI-Funktion: Texte übersetzen lassen

  • Text in Figma auswählen

  • Translate Funktion in Figma KI Tools auswählen

  • Zielsprache auswählen

Figma KI-Funktion: Mockups schnell zaubern lassen

  • Mockupvorlage vorbereiten: Editieren, um es der Figma KI einfacher zu machen

  • Motiv in den Zwischenspeicher: Motiv als PNG kopieren

  • Prompt formulieren: So präzise wie möglich formulieren und PNG einfügen

Figma Edit Image-KI-Funktion zum Erstellen von Mockups

Figma Edit Image-KI-Funktion zum Erstellen von Mockups

Adobe Lightroom: KI-Masken

  • KI-Maske erstellen: KI erkennt ausgewählte Partie in Sekunden

  • Maske anpassen: Bereich ggf. korrigieren

  • Farbe ändern: gewünschte Anpassung wählen

Besonders im visuellen Bereich zeigt sich das Potenzial deutlich: Layouts lassen sich automatisiert an verschiedene Formate anpassen, neue Designvarianten entstehen auf Knopfdruck, und ganze Asset-Bibliotheken können in kürzester Zeit generiert werden. Die KI fungiert dabei als effizienter Assistent, der repetitive Arbeit übernimmt, ohne den kreativen Anspruch zu mindern.

„Für mich bedeutet KI im Design, Routine loszulassen und mehr Zeit für Ideen zu gewinnen. Das macht die Arbeit nicht weniger kreativ, sondern freier.”

Samira ErlenweinUX/UI Designerin, coma AG

Zwischenfazit:

Mehr Raum für kreative Entscheidungen, mehr Zeit für Storytelling und Strategie und weniger Aufwand für die technischen Details, die früher oft wertvolle Energie gebunden haben.

Co-Creation & Kollaboration

In der kreativen Arbeit wird KI zunehmend zum Teammitglied. Designer:innen, Texter:innen und Strateg:innen nutzen sie als Partner, um Ideen schneller zu entwickeln, Konzepte zu verfeinern oder Varianten zu testen.

Dabei entsteht ein neues Miteinander: Menschliche Kreativität liefert Richtung und Kontext, während die KI Tempo, Vielfalt und Datenintelligenz beisteuert. So wird Co-Creation zur Symbiose aus Intuition und Technologie.

Gerade Jemand, der nicht so viele technische Skills, aber viele Ideen hat, kann mithilfe von KI diese leichter zum Leben erwecken. So entsteht ein Zusammenspiel, das den kreativen Prozess bereichert, ohne ihn zu ersetzen.

Quelle Infografik: https://www.figma.com/blog/2025-shifting-roles-report/?fuid=1093085598072316523

Agenturen übernehmen dabei eine neue Rolle und werden zu Qualitätskontrolleur:innen:

  • Ergebnisse kritisch bewerten und verfeinern

  • Gestalterischen Anspruch wahren

  • die Markenidentität einhalten

  • ethische Standards hoch halten

Denn die KI kann Inhalte generieren, aber besitzt kein Werteverständnis oder Stilgefühl.


Gleichzeitig darf die Begeisterung für Effizienz nicht den Blick auf Risiken verstellen. Wenn zu viel automatisiert wird, droht der Verlust von Einzigartigkeit. Auch der Umgang mit Trainingsdaten, Urheberrecht oder Transparenz bleiben zentrale Themen.

Zwischenfazit:

Co-Creation bedeutet also nicht, Kontrolle abzugeben, sondern Verantwortung zu übernehmen und die Möglichkeiten der KI bewusst in den kreativen Dialog einzubinden.

Chancen und Herausforderungen von KI in der Kreativarbeit

Der Einsatz von KI in der Gestaltung eröffnet große Chancen. Prozesse werden schneller, Ideen lassen sich leichter variieren und ausprobieren, und die Hemmschwelle für Experimente sinkt. Das fördert Innovation und sorgt dafür, dass kreative Konzepte in kürzerer Zeit sichtbarer und greifbarer werden.

Gleichzeitig bringt die Technologie aber auch Risiken mit sich:

  • Qualität der Ergebnisse hängt stark von den zugrunde liegenden Daten ab

  • Fehlerhafte oder unausgewogene Datensätze können zu Verzerrungen führen

  • Rechtliche Fragen rund um Urheberrecht und Nutzungsrechte sind noch nicht abschließend geklärt

Umso wichtiger ist es, KI bewusst und kontrolliert einzusetzen. Sie sollte als Werkzeug verstanden werden, das Kreativität unterstützt, aber nicht ersetzt. Transparente Prozesse, klare Regeln im Umgang mit generierten Inhalten und ein kritischer Blick auf die Ergebnisse helfen, Chancen optimal zu nutzen und Risiken zu minimieren.

„KI unterstützt uns beim Ausprobieren und Variieren von Ideen, doch die Empathie für den Menschen bleibt unersetzlich und macht Design lebendig.”

Sonja LatosUX/UI Designerin, coma AG

Der Einstieg in KI-gestütztes Design ist häufig von Experimenten und Ausprobieren geprägt. Nicht jedes Tool hält, was es verspricht – manches erweist sich in der Praxis als eingeschränkt, unzuverlässig oder kostenpflichtig. Statt sofortiger Entlastung entsteht so zunächst Trial & Error, was jedoch ein natürlicher Teil des Lernprozesses ist. Genau diese Phase hilft dabei, ein tieferes Verständnis dafür zu entwickeln, wie KI sinnvoll und zielgerichtet eingesetzt werden kann.

Ansprechpartner: Riccardo Nentwich-Cristina

Sie haben noch Fragen?

Haben Sie noch Fragen zum Einsatz von KI im Design oder wünschen Sie Unterstützung, um Ihre Designstrategie zukunftsorientiert zu gestalten?

Wir beraten Sie gern – kostenlos und unverbindlich.

Riccardo Nentwich-Cristina Teamlead & Senior UX Designer, coma AG riccardo.nentwich-cristina@coma.de