KI in der Kreation – wie künstliche Intelligenz Design, UX und Innovation verändert
Künstliche Intelligenz (kurz KI, engl. AI) ist in der Kreation angekommen und verändert, wie Agenturen denken, arbeiten und gestalten. KI beschleunigt Prozesse, inspiriert Ideen und erweitert den kreativen Spielraum.
Für Agenturen heißt das: weniger Routine, mehr Strategie und Mut zur Innovation. KI wird zum Sparringspartner im Ideenprozess und unterstützt bei Konzept, Prototyp und Gestaltung.
KI als Ideenverstärker
Künstliche Intelligenz kann die kreative Arbeit entscheidend unterstützen. Gemeint sind Technologien, die Ideen sichtbar machen, in Varianten übersetzen oder neue Perspektiven aufzeigen.
Sie können bei folgende Szenarien helfen oder unterstützen:
Blockaden überwinden
kreative Impulse setzen
Ideenfluss beschleunigen
Der Nutzen für Kreative besteht darin, dass die Entwicklung von Ideen und Konzepten einfacher fällt, da die KI als Sparringspartner dienen kann. Zudem können von schon bestehenden Ideen Varianten generiert werden, um eine breitere Vielfalt abzubilden. Die Ideen können in unterschiedlichen Stilen und Farbwelten auf Moodboards (z. B. Adobe Firefly) visualisiert werden, die eigene Kreativität wird somit nicht ersetzt, sondern erweitert.
Die KI übernimmt die Entscheidungen also nicht, sondern bietet eine Unterstützung für alle Kreative, bspw. Designer:innen, Texter:innen oder Konzepter:innen indem sie einen Austausch ermöglicht, die Inspiration, Innovation und experimentelles Arbeiten fördert (z. B. Miro AI).
Ideen-generierung
Ideen-generierung
Rohideen lassen sich schnell visualisieren oder formulieren. So entstehen unterschiedliche Ansätze in kurzer Zeit.
Beispiel-Tools: ChatGPT, Miro, uizard
Varianten & Alternativen
Varianten & Alternativen
Konzepte können in mehreren Varianten dargestellt und miteinander verglichen werden.
Beispiel-Tools: Stitch, ChatGPT, Adobe Firefly
Perspektiven-wechsel
Perspektiven-wechsel
KI liefert Inspiration aus unerwarteten Richtungen und eröffnet neue Sichtweisen.
Beispiel-Tools: ChatGPT (Rollenprompting), Perplexity, Midjourney, Uizard
Kreative Blockaden lösen
Kreative Blockaden lösen
Bei eingefahrenen Denkmustern können Impulse der KI neue Wege aufzeigen.
Beispiel-Tools: ChatGPT, Adobe Firefly
Künstliche Intelligenz kann nicht nur Ideenvielfalt fördern, sondern auch helfen, digitale Produkte zugänglicher zu gestalten. KI-gestützte Tools, so z. B. Figma Plugins wie WCAG Color Contrast Checker oder dem Crawling-Analyse-Tool Screaming Frog Spider, prüfen etwa Kontraste, Lesbarkeit oder alternative Darstellungsformen für Screenreader. Sie unterstützen Teams dabei die WCAG-Normen einzuhalten und unterschiedliche Nutzer:innenperspektiven einzubeziehen, um Barrieren frühzeitig zu erkennen. So wird KI auch zum Ideenverstärker für empathisches und inklusives Design.
Barrierefreiheit ist mehr als ein Trend: Sie wird zur Pflicht und zugleich zum Innovationstreiber. Orientierung bietet die Barrierefreie Website: Checkliste nach WCAG 2.2, die den aktuellen Standard in den Mittelpunkt stellt oder holen Sie sich Unterstützung von Website-Profis.
Automatisierung von Routine-Aufgaben
Schon vor der KI war Automatisierung in bestimmten Arbeitsfeldern des Designs möglich und hat geholfen, repetitive Aufgaben effizienter zu gestalten. Tools wie Adobe Photoshop boten Aktionen, mit denen sich Bilder in wenigen Klicks zuschneiden oder exportieren ließen. Auch Adobe Lightroom erleichterte den Alltag: Presets ermöglichten Filtereinstellungen auf einen Klick. Solche Funktionen haben bereits erheblich Zeit gespart.
KI verändert nicht nur den kreativen Prozess selbst, sondern auch die Art und Weise, wie alltägliche Aufgaben erledigt werden. Viele zeitaufwendige, wiederkehrende Tätigkeiten können noch schneller mit unterstützender KI erledigt werden. So kann man Beispielsweise mehr Text und Bildvarianten erstellen, Mockups schneller anlegen oder unterschiedliche Farbkombinationen schnell ausprobieren.
Designer:innen, Texter:innen oder Konzepter:innen können Routinearbeiten an smarte Systeme auslagern und sich stärker auf konzeptionelle und strategische Fragen konzentrieren.
Ein paar Beispiele aus der Praxis:
Figma KI-Funktion: Texte übersetzen lassen
Text in Figma auswählen
Translate Funktion in Figma KI Tools auswählen
Zielsprache auswählen
Figma KI-Funktion: Mockups schnell zaubern lassen
Mockupvorlage vorbereiten: Editieren, um es der Figma KI einfacher zu machen
Motiv in den Zwischenspeicher: Motiv als PNG kopieren
Prompt formulieren: So präzise wie möglich formulieren und PNG einfügen
Adobe Lightroom: KI-Masken
KI-Maske erstellen: KI erkennt ausgewählte Partie in Sekunden
Maske anpassen: Bereich ggf. korrigieren
Farbe ändern: gewünschte Anpassung wählen
Besonders im visuellen Bereich zeigt sich das Potenzial deutlich: Layouts lassen sich automatisiert an verschiedene Formate anpassen, neue Designvarianten entstehen auf Knopfdruck, und ganze Asset-Bibliotheken können in kürzester Zeit generiert werden. Die KI fungiert dabei als effizienter Assistent, der repetitive Arbeit übernimmt, ohne den kreativen Anspruch zu mindern.
„Für mich bedeutet KI im Design, Routine loszulassen und mehr Zeit für Ideen zu gewinnen. Das macht die Arbeit nicht weniger kreativ, sondern freier.”
Co-Creation & Kollaboration
In der kreativen Arbeit wird KI zunehmend zum Teammitglied. Designer:innen, Texter:innen und Strateg:innen nutzen sie als Partner, um Ideen schneller zu entwickeln, Konzepte zu verfeinern oder Varianten zu testen.
Dabei entsteht ein neues Miteinander: Menschliche Kreativität liefert Richtung und Kontext, während die KI Tempo, Vielfalt und Datenintelligenz beisteuert. So wird Co-Creation zur Symbiose aus Intuition und Technologie.
Gerade Jemand, der nicht so viele technische Skills, aber viele Ideen hat, kann mithilfe von KI diese leichter zum Leben erwecken. So entsteht ein Zusammenspiel, das den kreativen Prozess bereichert, ohne ihn zu ersetzen.
Agenturen übernehmen dabei eine neue Rolle und werden zu Qualitätskontrolleur:innen:
Ergebnisse kritisch bewerten und verfeinern
Gestalterischen Anspruch wahren
die Markenidentität einhalten
ethische Standards hoch halten
Denn die KI kann Inhalte generieren, aber besitzt kein Werteverständnis oder Stilgefühl.
Gleichzeitig darf die Begeisterung für Effizienz nicht den Blick auf Risiken verstellen. Wenn zu viel automatisiert wird, droht der Verlust von Einzigartigkeit. Auch der Umgang mit Trainingsdaten, Urheberrecht oder Transparenz bleiben zentrale Themen.
Chancen und Herausforderungen von KI in der Kreativarbeit
Der Einsatz von KI in der Gestaltung eröffnet große Chancen. Prozesse werden schneller, Ideen lassen sich leichter variieren und ausprobieren, und die Hemmschwelle für Experimente sinkt. Das fördert Innovation und sorgt dafür, dass kreative Konzepte in kürzerer Zeit sichtbarer und greifbarer werden.
Gleichzeitig bringt die Technologie aber auch Risiken mit sich:
Qualität der Ergebnisse hängt stark von den zugrunde liegenden Daten ab
Fehlerhafte oder unausgewogene Datensätze können zu Verzerrungen führen
Rechtliche Fragen rund um Urheberrecht und Nutzungsrechte sind noch nicht abschließend geklärt
Umso wichtiger ist es, KI bewusst und kontrolliert einzusetzen. Sie sollte als Werkzeug verstanden werden, das Kreativität unterstützt, aber nicht ersetzt. Transparente Prozesse, klare Regeln im Umgang mit generierten Inhalten und ein kritischer Blick auf die Ergebnisse helfen, Chancen optimal zu nutzen und Risiken zu minimieren.
„KI unterstützt uns beim Ausprobieren und Variieren von Ideen, doch die Empathie für den Menschen bleibt unersetzlich und macht Design lebendig.”
Der Einstieg in KI-gestütztes Design ist häufig von Experimenten und Ausprobieren geprägt. Nicht jedes Tool hält, was es verspricht – manches erweist sich in der Praxis als eingeschränkt, unzuverlässig oder kostenpflichtig. Statt sofortiger Entlastung entsteht so zunächst Trial & Error, was jedoch ein natürlicher Teil des Lernprozesses ist. Genau diese Phase hilft dabei, ein tieferes Verständnis dafür zu entwickeln, wie KI sinnvoll und zielgerichtet eingesetzt werden kann.
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