So wird Gamification zum Erfolg

UX-Strategien, die den Unterschied machen

UX-Design in Gamification Artikel Titelbild

Hintergrund

Vor kurzem haben wir bei coma unser sehr erfolgreiches Gamification-Projekt abgeschlossen. Dabei haben wir ein System mit Spiele-Charakter entwickelt, um den Mitarbeitern von Media Markt-Saturn Anreize zu geben, sich weiter zu bilden, um so für das Unternehmen langfristig Mehrwert zu schaffen. Im Laufe der Umsetzung konnten wir einiges lernen. Mit diesem Beitrag beabsichtigen wir unsere Erfahrungen zu reflektieren, und mit Ihnen zu teilen, welche grundlegenden Prinzipien Sie bei Gamification-Projekten berücksichtigen müssen.

Nutzer-Zentriertes Design

Icon zu Benutzerbedürfnissen – Hamburger

Nutzerbedürfnisse

Das richtige Problem lösen.

Icon zu Benutzerfreundlichkeit – Apple Face Recognition

Benutzerfreundlichkeit

Das Problem richtig lösen.

Icon zu Ästhetik – Schmetterling

Ästhetik

Die Lösung gut darstellen.

Nutzerbedürfnisse

Der wichtigste Faktor für die Entwicklung einer erfolgreichen Spielanwendung besteht darin, ein tiefes Verständnis für Ihre Nutzer, die Spieler, aufzubauen. Durch einfache Methoden wie Interviews können schnell Bedürfnisse, Ziele und Probleme der Nutzer erkannt und beim Design der Anwendung berücksichtigt werden.

Intrinsische Belohnung.

Speziell bei Gamification-Anwendungen haben wir erkannt, dass die Nutzer besonders dann bereit sind, Spielanwendungen zu nutzen, wenn sie intrinsisch motiviert sind. 

Bergsteiger blickt auf einen entfernten und erhabenen Berg-Gipfel während er den Weg für seine Besteigung kontempliert.
Bergsteiger blickt auf einen entfernten und erhabenen Berg-Gipfel während er den Weg für seine Besteigung kontempliert.

„Der Mann, der gerne wandert, wird weiter gehen als der Mann, der das Ziel liebt.”

Diese Bedürfnisse verbergen sich hinter intrinsischer Motivation

Icon zum Thema Autonomie

Autonomie

Spiele sollten die Eigenständigkeit der Individuen niemals missachten. Das bedeutet, dass der Spieler zu jeder Zeit selbst entscheiden kann, ob, welche und wann er die Aufgaben des Spiels erledigen möchte.

Icon zur Repräsentation von Kompetenz

Kompetenz

Das Gamification-Konzept soll den Nutzer herausfordern, aber nicht überfordern. Der Spieler kann so seine Fähigkeiten merklich verbessern und bleibt am Spiel interessiert.

Icon zur Repräsentation von Verbundenheit

Verbundenheit

Besonders zu beachten ist, den Spielern das Gefühl zu geben, einer Gemeinschaft anzugehören, und nicht nur für sich selbst zu spielen.

Mentale Modelle

Ein weiterer Faktor beim Planen von Spielanwendungen ist, neben dem Verständnis der Bedürfnisse ihrer Nutzer, dass die Anwendung auf die Erwartungen und Fähigkeiten der Spieler abgestimmt ist.
Auch in diesem Fall können einfache, stichprobenartige Gespräche viele Fehlentwicklungen frühzeitig verhindern. Erkenntnisse darüber, welche Kultur ihre Zielgruppe hat, welche Applikationen sie kennt und welche Kompetenzen sie besitzt, ist entscheidend für die Benutzerfreundlichkeit, welche wir im nächsten Abschnitt diskutieren wollen. 

Illustration die ein Gehirn zeigt, welches von UI-Design-Patterns umgeben wird um die Idee Mentaler Modelle darzustellen
Illustration die ein Gehirn zeigt, welches von UI-Design-Patterns umgeben wird um die Idee Mentaler Modelle darzustellen

Benutzerfreundlichkeit

Eine Anwendung hat dann eine gute Benutzerfreundlichkeit, wenn der Nutzer weiß, was er auf einem Screen machen soll, und die Funktion relevant für seinen Kontext ist. Am Ende läuft alles darauf hinaus, dass die Aufmerksamkeit des Nutzers sinnvoll geführt werden muss, sodass er möglichst wenig mentale Energie aufwenden muss. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es ein Arsenal an Prinzipien, von denen ich vier herausstellen möchte, die für den Gamification-Kontext besonders relevant sind.

Die wichtigsten Richtlinien des UX-Designs

Icon zur Repräsentation von dem UX-Design-Prinzip Fitt's Law

Fitt's Law

Interaktive Elemente, wie Buttons, müssen groß genug und in bequemer Reichweite des Daumens oder Mauszeigers sein.

Icon zur Repräsentation von dem UX-Design-Prinzip Hick's Law

Hick's Law

Je mehr Optionen Sie Ihren Nutzern auf einem Screen präsentieren, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, Ermüdung und Frustration zu verursachen.

Icon zur Repräsentation von dem UX-Design-Prinzip Jakob's Law

Jakob's Law

Benutzer ziehen es vor, dass neue Applikationen ähnlich oder genau so funktionieren wie diejenigen, die ihnen bereits vertraut sind.

Icon zur Repräsentation von dem UX-Design-Prinzip Miller's Law

Miller's Law

Die durchschnittliche Person kann etwa 7 Dinge gleichzeitig im Kopf behalten. Gute Interfaces zeigen wenig und nur relevante Information.

Illustration zur Verbildlichung des Themas Prototypen

Prototypen

Der beste Weg, die Benutzerfreundlichkeit zu gewährleisten, ist, sie mit Hilfe von Prototypen zu testen. Abhängig davon, was man herausfinden oder erreichen möchte, kann man auf verschiedene Varianten von Prototypen zurückgreifen. Bereits handgezeichnete Prototypen, Low Fidelity Prototypes, können ausreichen, um grobe Fehler zu verhindern. Auf „High-Fidelity Prototypes“ oder sogar „Functional Prototypes“ muss nur in seltenen Fällen, oder für einzelne Elemente zurückgegriffen werden.

Illustration zur Verbildlichung des Themas Prototypen

Ästhetik

Ästhetik kommt aus dem Griechischen und bedeutet Wahrnehmung. Dieser Bereich der Wissenschaft untersucht die Schönheit. „Schönheit liegt im Auge des Betrachters“. Das ist wahr. Aber sie ist nicht beliebig. Designer bedienen sich klarer Regeln, die ihnen dabei helfen, verlässlich schöne Ergebnisse zu erschaffen. Dabei geht es im Prinzip immer wieder um Ordnung. Vier der wichtigsten Richtlinien dafür sind Kontrast, Konsistenz, Nähe und Ausrichtung.

Kontrast

Unsere Netzhaut beherbergt weitaus mehr Nervenzellen zur Registrierung von Hell- und Dunkel-Information, als wir Farbrezeptoren haben. Die Verwendung von Kontrast verstärkt Prinzipien der Benutzerfreundlichkeit, indem eine klare visuelle Hierarchie erzeugt wird, die es unserem Auge leicht macht, zu wissen, worauf es sich fokussieren soll.

Illustration zur Darstellung des Design-Prinzips Kontrast einzusetzen
Illustration zur Darstellung des Design-Prinzips Kontrast einzusetzen
Darstellung zur Verdeutlichung des Design-Prinzips Konsistenz

Konsistenz

Menschen lieben Vorhersagbarkeit. Deswegen müssen alle grafischen Bestandteile auf einem Bildschirm den immer gleichen Regeln folgen. Buttons, Schriften und Farben dürfen nicht chaotisch variieren. Der beste Weg, dieses Ziel für komplexe Anwendungen wie Spielsysteme zu erreichen, ist es, Design-Systeme einzusetzen. Bei Coma ist der Einsatz dieser Systeme ein Standard. Hier können Sie mehr über Design-Systeme erfahren.

Darstellung zur Verdeutlichung des Design-Prinzips Konsistenz

Nähe

Visuelle Elemente dürfen nicht beliebig auf dem Bildschirm platziert werden. Auch in diesem Fall unterstützt die Gestaltung die Benutzerfreundlichkeit, indem Informationen, die zusammen gehören, gruppiert werden.

Darstellung zur Verdeutlichung des Design-Prinzips Nähe
Darstellung zur Verdeutlichung des Design-Prinzips Nähe
Darstellung zur Verdeutlichung des Design-Prinzips Ausrichtung von grafischen Elementen

Ausrichtung

Nichts unterstreicht Ordnung so wie Bilder, Texte, und Grafiken, an die sich ein Lineal anlegen lässt. Sorgfältig gestaltete Anwendungen werden unterstützt durch unsichtbare Raster, welche dem horizontalen wie vertikalen Durcheinander den Garaus machen.

Darstellung zur Verdeutlichung des Design-Prinzips Ausrichtung von grafischen Elementen

Fazit: Gamification birgt großes Potential

Gamification ist in aller Munde. Es gibt scheinbar keinen Bereich, in welchem Gamification keine Anwendung findet. Bildung, Gesundheit, Sport, Produktivität, Marketing, Personalsuche, bis hin zur Politik haben alle Gamification für sich entdeckt. Für das Gelingen Ihres Gamification-Projekts müssen Sie allerdings auf die intrinsischen Bedürfnisse der Spieler und deren Vorkenntnisse achten. Nur so kann eine benutzerfreundliche Anwendung entstehen, die visuell ansprechend ist.

Ansprechpartner Martin Kirmaier coma AG

Welchen Mehrwert könnte Gamification Ihnen bieten?

Dann zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren! Wir beraten Sie gerne kostenlos und unverbindlich hinsichtlich all Ihrer Anliegen.

Martin Kirmaier Vorstand, coma AG martin.kirmaier@coma.de

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