Digitaler Styleguide

Er berücksichtigt die speziellen Anforderungen von Websites und enthält neben den Elementen des klassischen Styleguides ein entscheidendes Plus an visuellen, konzeptionellen und vor allem technischen Rahmenbedingungen für das Frontend.

Digitale Styleguides sind heute aus der modernen Webentwicklung nicht mehr wegzudenken. Als digitale Handbücher für Programmierung und Design erleichtern sie die Abstimmung zwischen User Experience (UX), Design und Programmierung – und gewährleisten ein konsistentes Erscheinungsbild auf allen Websites eines Unternehmens. Darüber hinaus sparen sie Agenturen und Auftraggebern ordentlich Kosten, da das Frontend zentral verwaltet wird und für alle beteiligten Parteien zur Verfügung steht.

Darüber hinaus sparen sie Agenturen und Auftraggebern ordentlich Kosten, da das Frontend zentral verwaltet wird und für alle beteiligten Parteien zur Verfügung steht.

Was genau ist ein digitaler Styleguide?

Technisch gesehen gibt es zwei Arten von Styleguides.

Die eine ist der statische Styleguide, der meist als PDF-Datei angelegt wir. Er muss ständig manuell aktualisiert werden.

Die andere ist der digitale Styleguide. Mehr als ein Handbuch, ist dieser ist eine realistische Darstellung eines Prototypen im Browser. Er basiert auf demselben Code für das Frontend wie die Live-Seite (HTML, JavaScript und CSS) und wird automatisch aktualisiert. Seine automatische Funktionsweise hält ihn aktuell und authentisch und reduziert dabei den Pflege-Aufwand. Der Weg vom Styleguide bis zum fertigen Endprodukt wird kürzer und effizienter. Von einem Corporate-Design-Manual, wie man es aus dem Print-Bereich kennt, unterscheidet er sich dadurch, dass er neben grafischen Elementen wie Logo, Icons, Farben etc. auch Programmiercode definiert.

Die wichtigsten Vorteile

Ein digitaler Styleguide hat vor allem zwei Kern-Benefits:

Zum einen wird er zentral verwaltet. Beteiligte Agenturen können sich einfach daraus bedienen. Auf diese Weise muss nicht jedes Mal völlig neuer HTML-Code entwickelt werden – jede Seite baut auf einem vorgegebenen Grundgerüst auf. Eine gehörige Aufwands- und Kostenersparnis, die letztlich auch beim Auftraggeber ankommt.

Der zweite Vorteil: Es sieht alles schön gleich aus – und gleich schön. Die Website wirkt in sich aufgeräumt, professionell gestaltet und ansprechend fürs Auge. Denn im Styleguide ist alles definiert: Tonalität, Logos, Farben, Abstände, Buttons und vieles mehr.

Darüber hinaus ist es sehr einfach, einen Styleguide zu pflegen und zu aktualisieren. Auch flexible Anforderungen sind kein Problem: Wird ein weiteres Modul benötigt, wird es einfach im Laufe des agilen Prozesses hinzugefügt.

Was bietet der digitale Stylguide

Für alle Projektbeteiligten:

  • Mehr Konsistenz & gleichbleibende Qualität

    Der digitale Styleguide ist die zentrale „Up-to-date“-Dokumentation für alle Gestaltungsrichtlinien und Markendefinitionen. Nach Projektabschluss bleibt er die aktuell gültige Basis für zukünftige Webprojekte. Das garantiert absolute Konsistenz und gleichbleibend hohe Qualität – selbst bei sehr großen Projektteams

  • Abnahme in Web-Umgebung

    Da der Styleguide mit HTML und CSS angelegt wird, werden alle Komponenten bereits in einer realistischen Web-Umgebung gezeigt. Der Kunde sieht die Elemente so, wie sie auf der finalen Website aussehen werden. Selbst animierte Elemente und Interaktionsmöglichkeiten (z. B. Hover- und Transition-Effekte), aber auch das responsive Verhalten von ganzen Seiten werden beispielhaft dargestellt.

  • Automatisierte Anpassungen

    Der digitale Styleguide ist die zentrale Referenz für alle Templates. Eine Änderung dort wirkt sich automatisch auf die Templates aus. Wird etwa eine Farbe global geändert, passen sich die betroffenen Elemente entsprechend an.

  • Vereinfachte Kommunikation

    Ob Konzept, Design, Web-Entwicklung oder auch Kunde, sie allen haben mit dem digitalen Styleguide einen gemeinsamen Bezugspunkt für die fächerübergreifende Kommunikation. Das vereinfacht die Verständigung und fördert das wechselseitige Verständnis.

  • Multi-Channel-Fähigkeit

    Der digitale Styleguide kann für die gesamte Marken- und Unternehmenskommunikation eingesetzt werden. Denn er eignet sich nicht nur für Websites, sondern auch für andere digitale Anwendungen.

Für Kunden:

  • Noch näher am Projekt

    Mit dem digitalen Styleguide ist der Kunde noch näher am Entwicklungsprozess. Er kann jederzeit einen Blick auf Design und Umsetzung der einzelnen Elemente werfen und direktes Feedback dazu geben.

  • Ein Styleguide für alle Web-Projekte

    Mit dem digitalen Styleguide können unterschiedliche Projekte – auch gleichzeitig – auf der Basis eines gemeinsamen Standards realisiert werden. Das garantiert ein einheitliches Erscheinungsbild über alle Webseiten hinweg.

Für Konzept & Design:

  • Perfekte Dokumentation für Übergaben

    Der digitale Styleguide bietet einen Überblick über alle Komponenten inklusive detaillierter Beschreibungen. Damit lassen sich Kollegen, aber auch Externe, die bislang nichts mit dem Projekt zu tun hatten, einfach und problemlos auf den aktuellen Stand bringen.

  • Schnelle Anpassungen

    Ändern sich Anforderungen oder müssen einzelne Komponenten angepasst werden, geht das mit dem Styleguide unkompliziert und schnell. Und die Änderungen stehen allen Projektbeteiligten sofort wieder zur Verfügung

Für die Webentwicklung:

  • Weniger Entwicklungsaufwand

    Die Entwickler nutzen einen einheitlichen Produktionscode, der im Styleguide hinterlegt ist und den sie immer wieder einsetzen. Das reduziert den Entwicklungsaufwand erheblich.

  • Optimierte Abstimmung mit Konzept & Design

    Die Entwickler werden frühzeitig in den Konzeptionsprozess einbezogen, um Machbarkeiten mit UX und Design abzuklären. Dadurch lassen sich Missverständnisse in der Abstimmung und Fehler bzw. Mehraufwände in der Webentwicklung minimieren.

  • Reduzierter Testing-Aufwand

    Die Komponenten und Module können direkt im digitalen Styleguide getestet werden, also noch vor der Integration in die eigentliche Webapplikation. Dadurch reduziert sich der finale Testing- und Bugfixing-Aufwand für die Website.

Was gehört zu einem digitalen Styleguide?

Design & visuelle Elemente

  • Unternehmens- & Marken-Logos

  • Farbpaletten & -räume

  • Typografien

  • Bild- & Icon-Konzepte

  • Abstände & Platzierungen für den Seitenaufbau

Struktur und Konzept

  • Struktureller Aufbau & Seitentypen

  • Inhaltselemente & Anforderungen

  • Aufbau & Inhalte ausgewählter Seiten

  • Textkonzepte & redaktioneller Leitfaden

  • Typografische Auszeichnungen & Schreibkonventionen

Technische Vorgaben

  • Browserkompatibilität

  • Coding Guidelines

  • Frontendarchitektur (Kommunikation zwischen Modulen/Komponenten)

  • Animations- & Interaktionskonzepte

  • Responsive Grid (Spalten & Abstände)

  • Responsives Verhalten (fluid oder adaptive, Breakpoints, Viewports, Images)

  • Barrierefreiheit

  • Domain-Konzept & Webhosting

Fazit: aktuell, flexibel, benutzerfreundlich

Wer also braucht einen Styleguide und wie sollte dieser beschaffen sein?

Jeder, dem bei der Erstellung von Websites so langsam der Überblick fehlt (Welche Änderung ist jetzt gültig? Warum sieht der Button auf Seite X anders aus als auf Seite Y? Wie finde ich mich in der Seitenstruktur zurecht?), wird die Erleichterung durch einen Styleguide als Wohltat empfinden. Damit dieser gut funktioniert, sollte er allerdings jederzeit auf dem neuesten Stand, flexibel und benutzerfreundlich sein.

Na denn: fröhliches Stylen und Guiden.